Informelle Ökonomien (Keith Hart 1973) und Selbstorganisation in Form von "membership-based organization of the poor (MBOP)"  finden sich derzeit in vielfältigen globalen Zusammenhängen. Ein Beispiel hierfür sind Müllsammler*innen oder Waste Picker, welche ihren Alltag und Lebensunterhalt rund um die Ressource Müll bestreiten. Nicht nur im globalen Süden (u.a. Indien, Kambodscha, Kolumbien, Südafrika) nehmen diese Ökonomien zu, auch in Europa lassen sich informelle Müllökonomien und Mülldeponiesiedlungen finden (u.a. Pata Rat/Rumänien). Derzeit ist eine Tendenz zur Selbstorganisation in Cooperative, Asscociations oder Trade Unions sowie globale Vernetzung (Global Alliance of Waste Pickers) beobachtbar.
Ausgehend vom Beispiel der "Global Waste Picker" werden im Seminar Fragen der (Selbst-)Organisation und sozialen Alltagspraxis von informellen Ökonomien erörtert und deren Zukunftsfähigkeit diskutiert. Dabei wird sich der Seminarinhalt auch auf Aspekte von alternativen Wirtschaftsformen, grassroots-development und globaler Zusammenarbeit erweitern.