Längst gehört die Zusammenarbeit von unterschiedlichen Professionen und Institutionen zum schulischen Alltag. Neben Lehrpersonen sind dort auch Sozialpädagog*innen, Erzieher*innen, Sozialarbeiter*innen oder Inklusionsexpert*innen beschäftigt. Dies birgt neue Aufgaben in Bereichen der Koordination, Kommunikation und Kooperation. Und neue Chancen für Inklusion. Das Projekt „Multiprofessionelle Teams in Ganztagsschulen" (MuTiG) setzt an beiden Stellen an, gilt es doch eine gelingende Zusammenarbeit und Multiperspektivität als gute Voraussetzung für die soziale Inklusion von Schüler*innen zu schaffen. Daher ist die Lehrveranstaltung bewusst an Studierende der Sozialen Arbeit und des Lehramts gerichtet.
Ziel ist es, dass Studierende nicht nur in einen Austausch kommen, sondern in dem Projekt multiprofessionelle Kooperation auch erproben. Dazu werden in der Veranstaltung gemeinsam theoretische Grundlagen und empirische Ergebnisse zur multiprofessionellen Kooperation erarbeitet und die unterschiedlichen Bildungsverständnisse der beteiligten Professionen thematisiert. Im Rahmen einer Projektarbeit in Kleingruppen, bestehend aus Studierenden der sozialen Arbeit und des Lehramts, werden gezielt Basisfähigkeiten für die Kooperation eingeübt. Jede Gruppe einigt sich in der ersten Sitzung auf ein Thema und entwickelt auf Basis einschlägiger Literatur selbstständig ein Projekt, welches im Rahmen der Blocktermine gemeinsam erarbeitet und in der letzten Seminarsitzung als Projektprodukt präsentiert wird. Die Themen umfassen Bereiche wie z.B. Aufgaben von und Erwartungen an Schulsozialarbeit, Ganztagsschule, Kooperation von Lehrkräften und Sozialarbeiter*innen (allgemein und in der Schule), Stereotype über Lehrkräfte und Sozialarbeiter*innen et cetera.

Digitale Medien nehmen nicht nur im Alltag der Adressat*innen einen immer höheren Stellenwert ein, sondern werden auch zunehmend Gegenstand des professionellen Handelns der Sozialen Arbeit. Dies wurde nicht zuletzt während der Corona Pandemie deutlich, wo klassische Angebote der Sozialen Arbeit durch digitale Alternativen ersetzt wurden. Dabei gilt es einerseits digitale Medien gezielt und bedarfsorientiert zu nutzen und andererseits den Prinzipien und Grundsätzen der Sozialen Arbeit gerecht zu werden.

Ziel des Seminars ist die Auseinandersetzung mit den Fragen, wie der bewusste Einsatz digitaler Medien in der sozialarbeiterischen Praxis gut gelingen kann, welche Komponenten unbedingt zu beachten sind (z.B. Datenschutz, Ethik, etc.) und wo die Grenzen digitaler Angebote im Bereich der Sozialen Arbeit liegen. Am Beispiel unterschiedlicher Zielgruppen (Kinder, Jugendliche, Familien, Migrant*innen, ältere Menschen) erarbeiten wir gemeinsam, wie digitale Medien in der (Sozialen) Einzelfallhilfe, der Gruppenarbeit und Gemeinwesenarbeit bereits Verwendung finden und inwieweit die Soziale Arbeit hierbei mit Chancen und Herausforderungen konfrontiert ist.

Das Seminar findet rein digital statt. Die Bereitschaft an der regelmäßigen und aktiven Teilnahme wird vorausgesetzt. Die Studienleistung besteht einerseits aus kleineren Aufgaben während des Kurses (u.a. der Teilnahme an Gruppenarbeiten) und andererseits aus der Erstellung eines fiktiven digitalen Angebots für eine ausgewählte Zielgruppe (als Einzel- oder Gruppenauftrag). Zoommeetings können je nach Bedarf der Gruppe zur angegebenen Kurszeit stattfinden, sind jedoch nicht verpflichtend. Die Arbeitsaufträge können im Selbststudium und nach Absprache mit den Mitgliedern der Kleingruppe flexibel absolviert werden.



Praxissemester Lehramt 

Modul 10

Vorbereitung, Durchführung, Auswertung

Sommersemester 2021 

Gruppe Süd-Ost

Leitung: Daniel Grossmann