Was wäre eigentlich, wenn die Erdrotation plötzlich stoppen oder alle Menschen gemeinsam in die Luft springen und zeitgleich wieder auf dem Erdboden aufkommen würden? In seinem Buch „What if…serious scientific answers to absurd hypothetical questions“ gibt der ehemalige NASA-Robotertechniker Rundall Munroe (so gut wie immer) wissenschaftlich fundierte Antworten auf ähnlich hypothetische Fragen. Das sein Buch mittlerweile nicht nur in den UK und USA, sondern auch in Deutschland zu einer regelrechten Bestseller-Pflichtlektüre avanciert ist, verdankt Munroe nicht zuletzt seinem unterhaltsamen Schreibstil.

Analog zu Munroes  gewählten Titel „What if…“ wirft das Buch aber selbst einige „Was wäre wenn“ Fragen auf. „Was wäre zum Beispiel, wenn“ man denen im Buch gestellten Fragen ihren hypothetischen und teils skurril-absurden Charakter entzieht und stattdessen ausschließlich plausible, in der Zukunft möglicherweise eintreffende Fragen aufwirft? „Was wäre zudem, wenn“ man Munroes Fragen, die überwiegend physikalischer oder technischer Natur sind, um Fragen aus anderen Disziplinen wie der Wirtschaftspsychologie erweitert?

Oder konkreter: Was wäre zum Beispiel wenn das bedingungslose Grundeinkommen in Deutschland tatsächlich eingeführt würde? Würde ein Großteil der Menschen aufhören zu arbeiten und wenn ja, was wäre die Folge für Organisationen und worauf müssten sie sich einstellen? Was wäre wenn analog zur Netflixserie „Better than us“  Roboter die menschliche Arbeit ersetzten, wodurch nur wenige definierte Berufsgruppen für Menschen übrig blieben und eine 15 Stunden Arbeitswoche sowie eine Rente mit 45 Jahren Realität würde? Oder was wäre wenn der Arbeitsmarkt „gedreht“ und sich Organisationen ausschließlich auf Mitarbeiter bewerben könnten und nicht andersrum wie bisher? Was wäre wenn alle Ländergrenzen offen wären, sodass „globalisierte“ Arbeit für Organisationen die Regel wäre?

 Ziel des Seminars soll es sein, ähnliche und weitere hypothetische aber plausible „Was wäre wenn“ Fragen an die wirtschaftspsychologische Forschung zu richten und u.a. mit Hilfe des aktuellen, empirischen Forschungsstands zu beantworten. Sich daraus ergebene, konkretere Handlungsanweisungen oder Konzepte für Organisationen sollen darüber hinaus die aktuelle Praxis in ein Zukunft-antizipierendes Licht rücken.