Im Rahmen der Veranstaltung werden die Strategien und Instrumente nachhaltiger Ressourcengovernance und ihrer Verbindung mit betrieblichem Umweltmanagement vermittelt, wobei Beispiele aus Deutschland und anderen Ländern herangezogen werden:

·        Grundsätze der Governance (Transitionszyklus etc.)

·        Politische Programme auf nationaler, EU und internationaler Ebene (Deutsches Ressourceneffizienz-programm, EU Circular Economy Package, Agenda 2030 der Vereinten Nationen etc.)

·        Regulative Instrumente – „Command & Control“ (Verbote, Gebote)

·        Marktorientierte Instrumente (Abgaben, Steuern, Zertifikate, Bonusregelungen, Vergaberichtlinien)

·        Informationsbasierte akteursorientierte Instrumente (Monitoring, Indikatoren, Zielvereinbarungen, Roadmaps, Ressourceneffizienz-/Energieagenturen, Richtlinien)

·        Innovationsorientierte Maßnahmen (dynamische Standards, Normen, Auszeichnungen)

·        Betriebliches Umweltmanagement (Fokus Information und Kommunikation)

In die Veranstaltung fließen u.a. Erkenntnisse des International Resource Panel ein.


Im Rahmen der Veranstaltung werden die Grundlagen, Konzepte und Anwendungen der Umwelt- und Nachhaltigkeitsbewertung behandelt:

·        Grundlagen der Technikbewertung (u.a. VDI 3780)

·        Überblick allgemeine Methoden (z.B. Trend-, Kosten-Nutzen-, Risikoanalysen, Szenariotechnik, Simulation)

·        Ziele von Umwelt- und Nachhaltigkeitspolitiken
(ProgRess und Agenda 2030)

·        Safe-Operating-Space und Safe-Operating-Range

·        Systemperspektiven zur mehrskaligen und sektorübergreifenden Analyse und Bewertung

·        Wirkungs- und umsatzbezogene Indikatoren für Klima- und Ressourcenschutz etc.

·        „Fußabdrücke“ von Ressourcennutzung und Umweltbelastung

·        Effizienzsteigerung versus Problemverlagerung

·        Typen stoffflussbasierter Analyse- und Bewertungsmethoden

·        Methodenvertiefung Ökobilanzierung (Life-Cycle-Assessment, LCA)

·        Methoden zu Analyse und Bewertung stofflichen Ressourcenverbrauchs (u.a. Kumulierter Rohstoffaufwand nach VDI 4800)

·        Indikatoren für lebenszyklusweite Nutzung von Land- und Wasserressourcen

·        Ökonomische Bewertung: Lebenszykluskostenanalyse

·        Soziale Bewertung (social LCA)

·        Prinzipien vergleichender Analyse und Bewertung

·        Optionen der Güterabwägung zur Bewertung von „Trade-offs“

·        Umgang mit Unsicherheiten


Die Studierenden verbessern ihr Orientierungswissen und ihre Methodenkompetenz. Sie kennen wesentliche Trends des globalen Ressourcenverbrauchs in Deutschland, der EU und weltweit sowie deren Hintergründe. Die Studierenden wenden eine umfassende Systemperspektive an, mit deren Hilfe Nachhaltigkeitsbedingungen abgeleitet und Strategien einer nachhaltigen Ressourcennutzung auf verschiedenen Handlungsebenen entwickelt werden können. Sie können Methoden zur Analyse des sozio-industriellen Metabolismus ansprechen und selbst einfache Hochrechnungen der Materialintensitätsanalyse am Beispiel von Grundwerkstoffen, Produkten und Infrastrukturen durchführen.

Im WiSe wird eine VL mit Übungsaufgaben angeboten. Im SoSe dann ein Seminar mit Kleingruppenarbeit.

Mithilfe der agentenbasierten Modellierung wird die Erforschung komplexer natürlicher und sozialer Systeme ermöglicht. Aus dem Zusammenspiel von Agenten lassen sich gesellschaftliche, politische und ökonomische Phänomene beschreiben und untersuchen (wie z.B. globale Umweltsysteme, Diffusion von Innovationen, Finanzmärkte, etc.).

NetLogo ist eine frei verfügbare Programmiersoftware mit eigener Programmiersprache und integrierter Modellierungsumgebung, die für einen leichten Einstieg in die Modellbildung und die Simulation komplexer Systeme entwickelt wurde. Die Existenz zahlreicher NetLogo-Modelle im wissenschaftlichen Kontext zeigt aber, dass NetLogo auch den Anforderungen fortgeschrittener Entwickler gerecht werden kann.

In der Lehrveranstaltung erhalten Teilnehmende Einblicke in die Modellierung agentenbasierter Systeme aus einem vorwiegend sozialwissenschaftlichen Kontext und es werden grundlegende Sprachelemente der Programmiersprache NetLogo vermittelt. Die Veranstaltung umfasst ebenfalls ein Tutorat und beinhaltet theoretische, sowie praktische Anteile. Die Teilnehmenden sollen am Ende der Veranstaltung dazu in der Lage sein, selbstständig mit NetLogo einfache Simulationsmodelle zu entwickeln und zu untersuchen.