Wer die Architekturgeschichte des 19. Jahrhunderts nachvollziehen möchte, betrachtet meist die großen europäischen Metropolen wie Paris oder Wien, deren Entwicklung und Gestalt als paradigmatisch für die fundamentalen Veränderungsprozesse des 19. Jahrhunderts angesehen werden. Der Einfall der Industriellen Revolution in wirtschaftliche und städtische Abläufe und Strukturen, ihr Einfluss auf Verkehrswesen, Stadtplanung und die großstädtische Architektur lässt sich jedoch auch am Beispiel Kassels betrachten – eine Stadt, deren Geschichte vielerorts aufgrund des großflächigen Wegfalls historischer Bausubstanz im Zweiten Weltkrieg gleichermaßen ‚verschüttet‘ wurde. Wer heute jedoch durch den Vorderen Westen flaniert, kann erahnen und erforschen welchen Charakter die Stadt im 19. Jahrhundert hatte. Das Seminar widmet sich den großen und lokalhistorischen Entwicklungen jener Zeit und möchte anhand von Kasseler Architekturbeispielen die Möglichkeit bieten, die Grundlagen der Architekturanalyse zu erlernen und die eigenständige historische Recherche zu verbessern. Dabei sind auch Begehungen vor Ort und die gemeinschaftliche Zusammenstellung der Ergebnisse als Hilfsmittel vorgesehen.

Für Studienanfänger*innen und leicht Fortgeschrittene

Teilnahmevoraussetzungen: Regelmäßige Anwesenheit, Übernahme eines Referates und (bei benotetem Leistungsnachweis) die Erstellung einer schriftlichen Leistung. (Genauere Informationen werden bei der ersten Sitzung bekannt gegeben)

Literatur: Claude Mignot, Die Architektur des 19. Jahrhunderts, Köln: Taschen, 1994. Thomas Wiegand: Kulturdenkmäler in Hessen / hrsg. vom Landesamt für Denkmalpflege Hessen, Stadt Kassel II. Vorderer Westen, Südstadt, Auefeld, Wehlheiden, 2005.

Teilnehmerzahl:     maximal 30 Studierende

Module: B.A. 2.1: IV B, IV c