Ziel der Lehrveranstaltung ist es, den Studierenden das breite Feld der räumlichen Planung im Spektrum zwischen Strategie, Konzept und Entwurf zu vermitteln.

Im Mittelpunkt steht dabei die Räumliche Planung als Prozess - der von der Formulierung von Zielen, über räumliche und thematische Schwerpunktsetzungen in Konzepten bis zur Entwicklung von Programmen, Handlungsansätzen und Projekten reicht. Das schließt Ansätze für ein Prozessmanagement wie auch Kommunikations- und Darstellungsmethoden ein. Zudem werden grundlegende Techniken der räumlichen Analyse und grafischen Darstellung zur Erkenntnisgewinnung und zur Vermittlung von Planungsinhalten und in Planungsprozessen dargelegt.

Im Rahmen der Vorlesung werden behandelt:

  • Analyse-Techniken (u.a. Bestandsaufnahme)
  • Die Stufen der räumlichen Planung im Anschluss an die Analyse
  • Methoden der Zukunftsvorausschau (Prognosen, Szenarien etc.)
  • Die wesentlichen Zugänge der räumlichen Planung (Leitbildentwicklung, Strategie, Konzept, Entwurf)
  • Beteiligungsmethoden
  • Grundlagen der Kartographie (Generalisierung und Kategorisierung, Maßstäbe, Symbole, Legende)
  • Graphische Semiologie und Einsatz von Diagrammen
  • Präsentieren als Vermittlungsprozess

In Baden-Württemberg laufen die Vorbereitungen zur Internationalen Bauausstellung (kurz: IBA) Region Stuttgart 2027. 100 Jahre nach Eröffnung der Weissenhofsiedlung in Stuttgart sollen damit aktuelle Fragen der Architektur und Stadtentwicklung diskutiert und anhand von beispielhaften Projekten erprobt werden.

Der Name – IBA Region Stuttgart 2027 – deutet bereits an, dass sich der Aktionsradius auf die Stadtregion bezieht und damit über das reine Stadtgebiets Stuttgarts hinaus Wirkung entfalten soll. Auch kleinere Städte und Gemeinden in der Umgebung sind Bestandteil der IBA und sind eingeladen, Projekte einzureichen. Die IBA hat hierzu 10 Thesen formuliert, die eine Leitlinie für den Diskurs und die Auswahl der Projekte in den kommenden Jahren darstellen sollen (https://www.iba27.de/wissen/die-iba27/zehn-thesen-zur-iba27 ).

Was zeichnet die IBA Region Stuttgart aus und wie viel Konkretes von den hehren Zielen spiegelt sich tatsächlich in den konkreten Projekten wider? Mit kritischen Betrachtungen wollen wir uns dem Thema der IBA nähern und zugleich die spannende polyzentrische Region Stuttgart kennenlernen.

Im zweiten Teil des Projekts gehen wir einen Schritt weiter: In Abstimmung mit der Stadt Paderborn testen wir, inwieweit die Kerngedanken und Ideale der IBA Region Stuttgart auf einen anderen Maßstab übertragbar sind und entwickeln in der unweit von Kassel gelegenen Großstadt eigene Konzepte und Strategien im Sinne der IBA.

Es besteht die Option, weiterführend an den Themen und Fragen des Projektes im Rahmen von Studienarbeiten oder Bachelorarbeiten zu forschen.

In dem Seminar werden grundlegende Kenntnisse aktueller Prozesse des gesellschaftlichen Wandels, ihre räumlichen Auswirkungen sowie deren Beeinflussungsmöglichkeiten, nicht zuletzt im Zuge planerischer Eingriffe, vermittelt.

Im Mittelpunkt stehen die Herausforderungen, die sich durch den sozioökonomischen Wandel im Zuge der Globalisierung stellen – wie der ökonomische Wandel zur Wissens- und Dienstleistungsgesellschaft, internationale Migrationsströme sowie die Ursachen und Folgen der sozialen Polarisierung in Metropolregionen wie sie u.a. in der Global City-Forschung untersucht werden.

Die Studierenden erwerben ein vertieftes Verständnis von großräumigen Restrukturierungsprozessen in der Raumentwicklung auf städtischer, stadtregionaler und regionaler Ebene und sind in der Lage, die Möglichkeiten zu ihrer Beeinflussung durch Strategien und Instrumente der Stadt- und Regionalentwicklung und -planung sicher anzuwenden.

  • Nebeneinander von Wachstum, Stagnation und Schrumpfung im stadtregionalen Maßstab
  •  Metropolisierung und Peripherisierung, Wandel von Nutzungsformen und Nutzungsanforderungen verschiedener städtischer Funktionen
  • Spannungsfeld von Globalisierung, Städtewettbewerb und lokalen Entwicklungsprozessen
  • Strategien der Profilierung, Festivalisierung, Revitalisierung und Neubewertung von Schlüsselorten, stadtentwicklungsplanerischer Intervention