In Deutschland lässt sich ein gleichzeitiger Prozess von Wachstum und Schrumpfung von Städten und
Regionen beobachten. „Boom-Städte“ sind aufgrund des Zuzuges neuer Einwohner mit einer
Wohnungsknappheit und darauffolgenden sozialen Spannungen, sowie Konflikten konfrontiert und
bauen u.a. neue Stadtquartiere für bis zu 15.000 Einwohnern (z.B. Hamburg). Andere Städte und
Regionen dagegen sind durch einen hohen Wohnungsleerstand geprägt und reißen ganze
Stadtviertel ab. Was macht die begehrten Städte und Regionen so attraktiv? Welche Faktoren
können wir als Planer beeinflussen? Warum nicht dort wohnen wo ausreichend günstiger Wohnraum
zur Verfügung steht?
In dem Projekt „Hier zieh ich hin, hier will ich bleiben“ gehen wir diesen Fragen nach und entwickeln
Maßnahmen für die Stadt Hoyerswerda, die durch Schrumpfung und starkem Wegzug der
Bevölkerung geprägt ist. Statistisch gesehen also eine unattraktive Stadt ist. Es soll daher untersucht
werden welche Merkmale eine Stadt attraktiv oder unattraktiv machen. Das Ziel ist es, innovative
Entwürfe und zukunftsfähige Konzepte für einzelne Stadträume zu entwickeln, die sich an den
Bedürfnissen der Menschen orientieren und lebenswerte Quartiere schaffen. Am Rundgang soll ein
stimmiges Gesamtkonzept vorgestellt werden, das aus einer schrumpfenden Stadt eine Boom-Stadt
formt.
Wir betrachten und bearbeiten hierbei die Vielfalt der gebauten Stadt anhand unterschiedlicher
Raumtypen - Innenstadt, innenstadtnahe Wohn- und Mischgebiete, Gewerbegebiete, EFH-Gebiete
und Verkehrsräume. Vermittelt wird Grundwissen über konzeptionelles und kreatives Arbeiten sowie
eine entsprechende grafische Darstellungsweise. Sowohl auf eine korrekte wissenschaftliche
Arbeitsweise, als auch auf eine qualitative grafische Ausarbeitung von Plänen, Karten und
Visualisierungen wird großen Wert gelegt. Ein kreatives Ausstellungsdesign für den Rundgang soll das
Projekt abrunden.
Die Bearbeitung des Projekts bedingt eine Exkursion nach Hoyerswerda. Kosten in Höhe von ca. 200€
sind einzuberechnen

Ziel der Lehrveranstaltung ist es, die Studierenden in die Zugänge, Maßstäbe und Gegenstände der räumlichen Planung einzuführen und dabei grundlegendes Wissen zu den verschiedenen Ebenen und Stufen der räumlichen Planung zu vermitteln. Hierzu gehört auch ein generelles Verständnis der Aufgaben der Stadt- und Regionalplanung, Kenntnisse der Grundlagen und Methoden zur Analyse von Räumen sowie Wissen über die wesentlichen Zugänge der räumlichen Planung im Spektrum zwischen Strategie, Konzept und Entwurf.

Im Rahmen der Vorlesung wird die Praxis der räumlichen Planung beleuchtet, insbesondere die Rolle und das Zusammenwirken von formalen und informellen Instrumenten. Dabei werden u.a. behandelt

- Die Funktionen und Nutzungen des Raumes

- Die Ebenen der räumlichen Planung

- Karten, ihre Aussagen und Darstellungsformen

- Analyse-Techniken

- Die Stufen der räumlichen Planung im Anschluss an die Analyse

Die Veranstaltung ist der zweite Teil des Moduls D-1.2-02 (6 credits, 4 SWS), das in zwei Teilen in zwei aufeinanderfolgenden Semestern durchgeführt wird: Im Wintersemester wird Räumliche Planung I/1 angeboten (3 credits, 2 SWS), im Sommersemester Räumliche Planung I/2 (3 credits, 2 SWS). Diese Vorlesung ist Pflicht für Stadtplaner im 2. Semester